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Ängste & Trigger: Wie du sensibler mit Betroffenen umgehen kannst und was meine Erfahrungen dabei sind.

Welche Ängste und Trigger belasten Menschen mit einer schweren Diagnose? Erfahre, wie du Betroffene sensibler unterstützen kannst – und was mir wirklich geholfen hat.

Wichtiger Hinweis: Ich bin keine Ärztin oder Coachin, sondern teile lediglich meine persönlichen Erfahrungen. Bitte ziehe bei gesundheitlichen Fragen immer eine professionelle Beratung hinzu.

Innere Auseinandersetzung mit Ängsten und Triggern während meiner Krankheit.

Innere Auseinandersetzung mit Ängsten und Triggern während meiner Krankheit.

Jede gesundheitliche Herausforderung bringt nicht nur körperliche, sondern auch immense emotionale Belastungen mit sich. Während meiner Reise durch die Diagnose und Behandlung meines Borderline-Tumors hatte ich mit vielen Ängsten und Triggern zu kämpfen – oft ausgelöst durch gut gemeinte, aber unbedachte Worte oder Situationen, die mich tief verunsicherten. In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen, um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wie man als Außenstehender sensibler mit Betroffenen umgehen kann. Außerdem zeige ich Wege auf, die mir geholfen haben, mit diesen Belastungen besser umzugehen.

Welche Ängste & Trigger mich besonders belastet haben

🔹 Was denken andere von mir?
Die ständige Angst, wie mich andere wahrnehmen, hat mich stark beschäftigt. Werde ich jetzt anders behandelt? Bin ich "die Kranke"? Solche Gedanken haben mein Selbstbild beeinflusst und mir das Gefühl gegeben, mich rechtfertigen oder stark sein zu müssen, selbst wenn ich es nicht war.

🔹 Bin ich als Frau weniger wert?
Der Gedanke, dass meine Weiblichkeit durch die Diagnose infrage gestellt werden könnte, war schmerzhaft. Die Gesellschaft verknüpft das Frausein oft mit Fruchtbarkeit und Unversehrtheit – beides war plötzlich bedroht.

🔹 Große Gruppen & Feiern
Ich fühlte mich oft unwohl in großen Gruppen, weil ich das Gefühl hatte, nicht „mithalten“ zu können. Feiern, die mir früher Freude bereiteten, wurden plötzlich zur Herausforderung, weil ich mich innerlich distanziert fühlte.

🔹 Flapsige oder unwissende Fragen
Unüberlegte Kommentare wie „Ach wie cool, wann startet deine Chemo?“ oder „Das wird schon wieder, bleib positiv!“ haben mich verletzt. Sie zeigen, dass viele nicht verstehen, dass nicht jede schwere Diagnose automatisch eine Chemo bedeutet – und dass "positiv bleiben" nicht einfach eine Entscheidung ist.

🔹 Freude über Schwangerschaften
Während ich selbst mitten in einem intensiven Kinderwunsch-Prozess steckte, fühlte sich die unbeschwerte Freude anderer über ihre Schwangerschaften wie ein Stich ins Herz an. Ich gönnte es ihnen – und gleichzeitig erinnerte es mich an das, was für mich unerreichbar schien.

🔹 „Wie geht es dir?“ – Die Zwickmühle der Antwort
Diese Frage ist gut gemeint, aber oft schwierig zu beantworten. Soll ich ehrlich sein? Soll ich es für andere einfacher machen und „Alles gut“ sagen? Viele Betroffene fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt, ihre wahren Gefühle zu verstecken.

Ein starkes Street-Art-Motiv mit der Botschaft 'I wanna grow up' – ein Ausdruck von Hoffnung, Veränderung und persönlichem Wachstum.

Street Art: 'I wanna grow up' – ein Symbol für den Wunsch nach Entwicklung und neuen Perspektiven.

🔹 Zu viele Fragen
Dauernde Fragen nach meinem Gesundheitszustand, Behandlungen und Prognosen haben mich oft zusätzlich gestresst. Nicht, weil ich das Thema vermeiden wollte – sondern weil es sich manchmal anfühlte, als müsste ich für andere meine ganze Geschichte noch einmal durchleben.

🔹 Egoistische Freunde
Manche Menschen behandelten mich nicht als Freundin, sondern als „Projekt“. Sie wollten „helfen“, aber oft mehr für ihr eigenes Wohlbefinden als für meins. Dadurch fühlte ich mich nicht als gleichwertige Person, sondern als „Fall“, um den sie sich kümmern konnten.

🔹 Googlen & sich selbst verrückt machen
Anfangs war mein erster Reflex, alles zu googeln. Doch das hat mich oft mehr verwirrt als geholfen. Horror-Geschichten, unspezifische Prognosen und unzählige Ratschläge führten dazu, dass meine Ängste sich verstärkten.

🔹 Kein Austausch mit anderen Betroffenen
Was mir lange fehlte, war der Austausch mit anderen, die Ähnliches durchgemacht haben. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand aus Mitleid zuhört oder aus echter Empathie, weil er/sie selbst diese Herausforderungen erlebt hat.

Was mir geholfen hat, mit Ängsten & Triggern umzugehen

💡 1. Spazieren & Hörbücher
Rausgehen, frische Luft schnappen und gleichzeitig den Kopf mit einem guten Hörbuch füllen – das war eine meiner besten Strategien, um mich zu beruhigen und den Stress loszulassen.

📖 2. Tagebuch schreiben
Meine Gedanken niederzuschreiben hat mir geholfen, Klarheit zu gewinnen. Ich konnte meine Emotionen ordnen, ohne sie jemandem erklären zu müssen.

🗣 3. Mit bewussten Menschen sprechen
Nicht jeder kann mit schweren Themen umgehen. Ich habe gezielt Menschen in mein Leben gelassen, die wirklich zuhören konnten – ohne mir vorschnelle Lösungen oder Ratschläge aufzudrängen.

🚧 4. Meine Grenzen definieren & äußern
Zu lernen, „Nein“ zu sagen und meine Grenzen klar zu kommunizieren, war ein großer Schritt. Das hat mich vor Überforderung geschützt und mir ermöglicht, meine Energie gezielt einzuteilen.

Straßenbild mit einer Spurverengung – ein visuelles Symbol für Veränderungen, Herausforderungen und den Übergang in eine neue Richtung.

Eine Straße, die plötzlich einspurig wird – manchmal führt das Leben uns auf neue, unerwartete Wege.“

🔍 5. Mehrere medizinische Meinungen einholen
Das Einholen verschiedener Perspektiven von Fachleuten hat mir geholfen, informierte Entscheidungen zu treffen. So konnte ich Vertrauen in meine Behandlungen entwickeln, anstatt mich von Unsicherheiten leiten zu lassen.

📅 6. Alle Termine selbst organisieren
Ich habe mich bewusst entschieden, meine Arzttermine selbst zu koordinieren. Das gab mir ein Gefühl von Kontrolle und half mir, Struktur in den Prozess zu bringen.

💊 7. Nahrungsergänzungsmittel & gesunde Ernährung
Ich habe mich intensiv mit dem Thema Ernährung und Vitalstoffe beschäftigt, um meinen Körper bestmöglich zu unterstützen. Das hat mir nicht nur physisch, sondern auch mental geholfen.

💆‍♀️ 8. Therapie als wichtiger Anker
Therapie war für mich ein geschützter Raum, in dem ich meine Ängste offen ansprechen konnte. Diese Unterstützung hat mir geholfen, emotionale Stärke zu entwickeln.

🔬 9. Recherche zum „gesunden Leben“
Ich habe mich intensiv mit dem Thema gesunde Lebensweise beschäftigt – aber bewusst darauf geachtet, mich nicht von Informationen überwältigen zu lassen.

Fazit: Mehr Sensibilität hilft Betroffenen enorm

Jeder Mensch geht anders mit einer schweren Diagnose um. Doch eines haben wir alle gemeinsam: Unbedachte Worte und falsche Annahmen können zusätzlichen Schmerz verursachen.

💡 Wenn du jemanden kennst, der eine schwierige Zeit durchmacht, sei sensibel in deiner Kommunikation. Manchmal ist einfach da sein viel wertvoller als viele Worte.

Was hilft dir, mit schwierigen Situationen umzugehen? Teile mir deine Erfahrungen mit!

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Arztbesuche ohne Stress: So habe ich die Übersicht behalten.

Meine Diagnose Borderline-Tumor: Mein Weg zur Erkenntnis und Heilung

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Ich in einem Moment der inneren Ruhe – Tipps für stressfreie Arztbesuche und den Umgang mit einer Borderline-Tumor-Diagnose.

Arzttermine, Diagnosen, verschiedene Meinungen – in einer herausfordernden gesundheitlichen Situation kann es schnell überwältigend werden. Für mich war es essenziell, den Überblick zu behalten und mich nicht im Dschungel der Informationen zu verlieren - ich bin aber auch vom Typ sehr strukturiert und das hat mir hier wirklich immer sehr geholfen. Mach dir keinen Kopf, wenn du da anders bist. Mit den Tipps wird es dir auch leichter fallen. In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erkenntnisse, wie ich meine Arztbesuche strukturiert habe, welche Ärzte mich begleitet haben und warum es sich lohnt, medizinische Fachmeinungen einzuholen.

Ärzte & Ratgeber: Mein Weg durch die medizinische Betreuung

Während meiner Reise durch die Diagnose und Behandlung eines Borderline-Tumors habe ich gelernt, wie wichtig ein starkes medizinisches Netzwerk ist. Jeder dieser Ärzte und Spezialisten hat eine entscheidende Rolle gespielt:

Allgemeinmedizinerin: Meine Hausärztin war meine erste Anlaufstelle. Sie half mir, medizinische Begriffe zu verstehen und unterstützte mich in der Kommunikation mit Fachärzten.

Hautarzt: Beurteilung von Narben und Entzündungen nach den Eingriffen.

Frauenarzt:in / Chirurg: Mein Frauenarzt stellte die erste Diagnose und führte meine erste Operation durch. Er wurde zur zentralen Anlaufstelle für alle weiteren medizinischen Entscheidungen.

Onkologische Gynäkologie / Chirurg: Zusätzliche Expertenmeinungen halfen mir, eine fundierte Entscheidung über den nächsten Schritt zu treffen.

Gynäkologie / Chirurgie: Mein Frauenarzt hat mich dann zu einem Spezialisten in der Wolfart-Klinik weitervermittelt und hier habe ich mir meine dritte Meinung abgeholt, die schließlich zur Entscheidung für meine zweite Operation führte (ich wurde hier auch operiert).

Kinderwunsch (privat & LMU Universitätsklinik): In der Prinzregentenstraße wurde mir eine privat zu zahlende Behandlung angeboten. An der LMU entschied ich mich schließlich für das Social Freezing, um meine Optionen für die Zukunft bestmöglich zu nutzen.

Allgemeinmediziner: Gutachten und ergänzende Beratungen zur umfassenden medizinischen Betreuung.

Akupunktur: Zur Unterstützung meines Körpers und Nervensystems in dieser intensiven Zeit.

Endokrinologie: Um hormonelle Zusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen.

Osteopathie & Physiotherapie: Körperliche Unterstützung durch manuelle Therapie, um Stress und Verspannungen abzubauen.

Hormontherapie & Yoga: Ein ganzheitlicher Ansatz, der mir half, Körper und Geist zu stärken.

Meine Tipps für einen klaren Kopf bei Arztbesuchen

Ein verschmitztes Lächeln in der Sonne – trotz Herausforderungen die kleinen, wertvollen Momente genießen.

Ein verschmitztes Lächeln in der Sonne – trotz Herausforderungen die kleinen, wertvollen Momente genießen.

1. Mehrere Meinungen einholen – aber nur von Fachleuten

Eine zweite oder dritte Meinung einzuholen, war für mich eine der besten Entscheidungen. Besonders bei schwerwiegenden Diagnosen oder weitreichenden Behandlungen kann der Austausch mit verschiedenen Spezialisten entscheidend sein.

Was mir geholfen hat:

✅ Weniger im Freundes- und Bekanntenkreis diskutieren – zu viele Meinungen können verunsichern.

✅ Stattdessen gezielt Ärzt:innen aufsuchen, die auf das jeweilige Fachgebiet spezialisiert sind.

✅ Fragen stellen, kritisch bleiben, aber auch Vertrauen aufbauen.

2. Weniger googeln, mehr auf Ärzte hören

Das Internet kann ein Segen oder ein Fluch sein. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, stundenlang nach Diagnosen und Horrorgeschichten zu suchen.

🔹 Stattdessen habe ich gezielt bei meinen Ärzt:innen nachgefragt, wenn mir etwas unklar war.

🔹 Ich habe Fachartikel gelesen, aber mir keine Selbstdiagnosen gestellt.

🔹 Meine eigene Erfahrung und mein Gefühl standen immer im Vordergrund.

3. Organisation ist alles: Wie ich den Überblick behalten habe

Gerade bei vielen Arztbesuchen, Behandlungen und Medikamenten war es mir wichtig, Struktur zu schaffen. Diese Tools haben mir dabei geholfen:

📁 Ein eigener Ordner für alle medizinischen Unterlagen

Ich habe einen physischen Ordner angelegt, in dem ich Befunde, Arztbriefe und Notizen gesammelt habe. So hatte ich bei jedem Termin alle wichtigen Dokumente griffbereit.

📅 Ein haptischer Kalender für alle Termine

Ich habe mir einen Papierkalender gekauft und jeden Termin handschriftlich eingetragen. Das half mir, immer eine klare Übersicht zu haben, besonders wenn kurzfristige Änderungen anstanden.

📊 Excel-Tabelle für Arztbesuche & Kosten

Ich habe eine Excel-Liste geführt, um den Überblick über:

Alle Arztbesuche

Fahrtkosten

Rechnungen (für die Steuer und für Anwälte)

zu behalten.

⏰ Handy-Reminder für Medikamente

Ich habe mir Erinnerungen auf meinem Handy gestellt, um sicherzugehen, dass ich meine Medikamente immer pünktlich einnehme.

🔔 Wecker für Spritzen

Während meiner Hormonbehandlungen war es entscheidend, Spritzen zu bestimmten Uhrzeiten zu setzen. Ich habe mir Wecker gestellt, um keinen Zeitpunkt zu verpassen.

Diese Organisation hat mir viel Stress erspart und mir geholfen, trotz der vielen Termine den Überblick zu behalten.

4. Die eigene Gesundheit in den Mittelpunkt stellen

Genussvolle Pause: Ein Kaffee und ein Croissant in der Sonne als kleine Auszeit im hektischen Alltag.

Ein frisch gebrühter Kaffee und ein Croissant im Sonnenlicht – ein Moment der Ruhe und Selbstfürsorge.

Mein Ziel war immer, meinen Körper bestmöglich zu unterstützen – unabhängig vom Ausgang. Ich wollte wissen, dass ich alles getan habe, um mir selbst eine optimale Chance zu geben.

💡 Auch wenn das Social Freezing bei mir nicht erfolgreich war, kann ich mir nichts vorwerfen. Ich habe meine Möglichkeiten ausgeschöpft und die für mich besten Entscheidungen getroffen.

5. Krankenkassen & Kosten im Blick behalten

Medizinische Behandlungen, vor allem im Bereich Kinderwunsch und alternative Therapien, sind extrem teuer. Vieles wird nicht von den Krankenkassen übernommen.

📌 Mein Tipp: Fragt aktiv nach möglichen Erstattungen oder Zuschüssen – manchmal gibt es Sonderregelungen.

📌 Informiert euch frühzeitig über private Zusatzversicherungen oder Finanzierungsmöglichkeiten.

6. Jeder Weg ist individuell

Was für mich funktioniert hat, muss nicht für alle passen. Jede gesundheitliche Reise ist einzigartig. Mein wichtigster Rat: Hört auf euer Bauchgefühl, bleibt informiert, aber lasst euch nicht verrückt machen.

Fazit: Struktur schafft Klarheit

Arztbesuche und medizinische Entscheidungen können überfordernd sein – aber mit der richtigen Strategie bleibt man handlungsfähig. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen euch dabei helfen, euren eigenen Weg mit mehr Sicherheit und weniger Stress zu gehen.

✨ Wie gehst du mit Arztbesuchen um? Hast du eigene Tipps oder Erfahrungen? Lass es mich wissen!


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Diagnose Julica Samy Diagnose Julica Samy

Mein Weg zur Erkenntnis und Heilung.

Es beginnt alles mit einer Idee.

Wichtiger Hinweis: Ich bin keine Ärztin oder Coachin, sondern teile lediglich meine persönlichen Erfahrungen. Bitte ziehe bei gesundheitlichen Fragen immer eine professionelle Beratung hinzu.

Diagnose und der Weg zur zweiten Operation

Nach meinem entscheidenden Wendepunkt und dem erneuten Vertrauen in meinen Körper folgte ein weiterer einschneidender Abschnitt meiner gesundheitlichen Reise: Im Oktober 2024 stand meine zweite Operation bevor. Noch davor trat ich eine zuvor geplante Reise an – eine Mischung aus nötiger Erholung und mentaler Vorbereitung.

Wie ich meinen Körper während der Therapie unterstützte.

Ernüchternde Befunde und ein klarer Entschluss

Die pathologischen Ergebnisse nach meiner ersten Operation im Geisenhofer Klinikum waren ein Schock: Beide Eierstöcke waren von einem weder bösartigen noch gutartigen Tumor betroffen. Auf einmal war da nicht nur Angst, sondern auch die große Frage, wie es weitergehen sollte. Nach intensiven Gesprächen mit Dr. Weissenbacher und anderen Spezialist:innen wurde klar, dass eine Entfernung beider Eierstöcke unumgänglich war.

Ein Funken Hoffnung

Ganz ehrlich? Diese Diagnose war echt ein Schock und auch wenn ich mir bis dahin nicht tiefgründig Gedanken zu meiner Familienplanung gemacht hatte, hatte ich auf einmal Angst - auch um mich selbst. Ich habe dann direkt recherchiert und bin zu diversen Ärtzen gegangen - am Ende habe ich mich für die Hormonbehandlung in Großhadern entschieden und bereue es bis heute nicht. Ich habe danach wochenlang Hormone gespritzt und habe drei Zyklen für eine Eizellenentnahme mitgemacht - halb erfolgreich. In der Zeit habe ich ehrlicherweise nur reagiert und hatte ein Ziel in meinem Kopf: bis zur OP, soviel noch mitzunehmen was geht, weil die 2. Operation dann “final ist”. Dieser Gedanke verlieh mir zusätzliche Kraft, um die folgenden Wochen voller Hormonbehandlungen, Ultraschalltermine und körperlicher wie mentaler Anstrengungen durchzustehen. Ich setzte parallel auf Osteopathie, Akupunktur und kleine Auszeiten wie Massagen und Saunagänge, um meinen Körper zu stärken.

Die zweite Operation (ohne die Vollnarkosen bei der Hormonbehandlung)

Mein Weg zur Heilung Schritt für Schritt.

Ein schönes Krankenhaus und tolle Menschen, sind immer das A&O bei solchen Operationen.

Am 15. Oktober war es so weit: Ich ließ mich im Wolfart Klinikum operieren – ein Tag voller gemischter Gefühle. Um ein weiteres Tumorrisiko zu minimieren, entfernte das Ärzteteam nicht nur beide Eierstöcke, sondern auch das Bauchnetz. Der Eingriff verlief erfolgreich, doch die darauffolgenden Tage forderten mich mit Schmerzen, Kreislaufproblemen und der emotionalen Verarbeitung sehr heraus. Dann fing das richtige Bangen aber ehrlicherweise nur an. Bei der OP wurden diverse Biopsien genommen, um herauszubekommen, ob ich schon bösartige Krebszellen im Körper habe. Ich habe insgesamt drei Wochen gewartet und in dieser Zeit, hat mich das Warten wirklich an meine Grenzen gebracht. Schritt für Schritt kam jedoch auch die Erleichterung: Mein Körper begann zu heilen.

Wichtige Erkenntnisse

Ich habe in dieser Zeit gelernt, wie unerlässlich es ist, auf seine eigenen Körpersignale zu hören und sich für die eigene Gesundheit einzusetzen. Ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ärzt:innen ist zwar wichtig, aber bei fortdauernder Unsicherheit lohnt es sich immer, eine weitere Meinung einzuholen. Diese Erfahrung hat mir auch gezeigt, dass in jedem von uns mehr Kraft und Durchhaltevermögen steckt, als wir anfangs glauben (und das es manchmal gut ist, dass man am Anfang des Weges noch nicht alles versteht).

Ein Mutmacher für alle

Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, hör darauf. Lass dich nicht abwimmeln. Sprich mit Fachleuten und bestehe auf Untersuchungen, die dir zustehen. Dein Körper sendet dir wertvolle Signale – nimm sie ernst bzw. nimm dich selbst ernst.

Erleichterung nach der zweiten OP

Die Ungewissheit nach der Operation war enorm. Als schließlich der Anruf von Dr. Weissenbacher kam, fiel mir ein Stein vom Herzen: Keine bösartigen Zellen. Dieser Moment war zugleich ein emotionaler Befreiungsschlag und der Auftakt für meine nächste Etappe: Mein Fokus richtete sich nun auf die seelische Heilung und die Zukunftsgestaltung.

Vernetze dich mit mir: Stehst du selbst vor gesundheitlichen Herausforderungen? Ich bin offen für Austausch und teile gern meine Erfahrungen. Zusammen können wir Mut und Inspiration finden – denn du bist nicht allein auf deinem Weg.

Ende gut alles gut? Der nächste Blog-Beitrag kommt am 31. Januar 2025 heraus.

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Diagnose Julica Samy Diagnose Julica Samy

Diagnose Borderline-Tumor: Der Moment, der alles veränderte.

Meine Diagnose Borderline-Tumor: Mein Weg zur Erkenntnis und Heilung

Wichtiger Hinweis: Ich bin keine Ärztin oder Coachin, sondern teile lediglich meine persönlichen Erfahrungen. Bitte ziehe bei gesundheitlichen Fragen immer eine professionelle Beratung hinzu.

Mein Weg zur Diagnose: Wie ich die Symptome meines Körpers nicht ignorieren konnte

Zu Beginn hatte ich unerklärliche Bauchschmerzen, unregelmäßige und starke Blutungen sowie ein merklich verändertes Hormongleichgewicht. Diese Beschwerden führten mich zu meiner Frauenärztin in München. Eine Untersuchung ergab, dass sich Zysten gebildet hatten, die jedoch als „harmlos“ eingestuft wurden. Mit der Empfehlung, Agnus-Castus-Tabletten einzunehmen, wurde ich mehrfach nach Hause geschickt.

Die ersten Symptome: Mein Bauchgefühl ignorieren wollte ich nicht

Doch meine Beschwerden nahmen zu: Mein Bauchumfang wuchs, die Schmerzen verstärkten sich und meine Regelblutungen wurden stärker. Von März 2023 bis Januar 2024 suchte ich immer wieder ärztliche Hilfe. Dennoch betonte meine Ärztin bei jedem Besuch, dass alles „normal“ sei und von selbst verschwinden würde. Obwohl die Zysten immer schneller wuchsen, vertraute ich weiterhin ihren Worten – trotz eines mulmigen Gefühls, das mir sagte, dass etwas nicht stimmte.

Warnsignale: Warum du auf deinen Körper hören solltest

Hör auf deinen Körper und vertraue deinem Gefühl.
- dieser Satz wurde für mich zur Wahrheit. Auch wenn Ärzte, Freund:innen oder die äußeren Umstände dir Sicherheit vermitteln wollen, weißt du tief in dir, wenn etwas nicht stimmt. Lass dich nicht verunsichern!

Ein entscheidender Wendepunkt: Zurück zum richtigen Arzt

Julica im Krankenhaus vor ihrer ersten OP: Zystenentfernung und ein entscheidender Schritt vor der Diagnose Borderline-Tumor.

Optimismus trotz Herausforderungen: Mein Motto “Am Ende wird alles gut”.

Im Mai 2024, kurz vor einer geplanten Reise, spitzte sich die Lage zu. Meine Beschwerden zwangen mich dazu, erneut ärztlichen Rat zu suchen und ich wollte es noch einmal checken lassen, bevor ich fast 12 Stunden fliegen sollte. Da ich mich aber schlecht fühlte, SCHON WIEDER zu meiner Frauenärztin zugehen, bin ich diesmal zu meiner Allgemeinärztin gegangen: Sie verwies mich dringend an einen Frauenarzt und hat noch im Behandlungszimmer mit mir Ärzte angerufen. Nachdem ich bei meiner bisherigen Frauenärztin keine zeitnahen Termine bekam, kontaktierte ich meinen früheren Frauenarzt, der auch Direktor einer Frauenklinik in München ist.

Ich bekam direkt einen Termin und noch am nächsten Tag organisierte er eine Operation in der Geisenhofer Klinik, um die wachsenden Zysten zu entfernen. Obwohl die Operation erfolgreich verlief, führte eine Infektion der Wunde zu einer schweren Komplikation, die eine antibiotische Therapie erforderlich machte.

Die Diagnose: Borderline-Tumor

Eine Woche später erhielt ich die Diagnose, die mein Leben veränderte: Ein beidseitiger Borderline-Tumor an den Eierstöcken. Der Moment war überwältigend – es fühlte sich an, als würde die Welt um mich herum stillstehen.

Starke Gedanken, starker Körper: Warum mentale Stärke genauso wichtig ist wie die körperliche Genesung.

Ich hatte wirklich eine schöne Zeit in Kalifornien - weit weg von meiner Realität.

Plötzlich war ich mit Fragen, Sorgen und einer ungewissen Zukunft konfrontiert. Ich ließ mir jedoch Zeit, das Ganze zu verarbeiten, und nahm mir vor, nichts zu überstürzen. Meine geplante Reise nach Kalifornien gab mir die Möglichkeit, die Situation zu reflektieren und Kraft zu schöpfen. Das war damals die beste Entscheidung - auch wenn ich ziemlich eingeschränkt war. Ich wollte einfach nochmal weit weg, bevor ich mich um die nächsten Schritte kümmern wollte.

Was ich gelernt habe: Deine Gesundheit ist deine Verantwortung

  • Zögere nicht, eine zweite Meinung einzuholen. Deine Gesundheit ist es wert, dass du darauf bestehst.

  • Vertraue auf dein Bauchgefühl. Niemand kennt deinen Körper so gut wie du selbst.

  • Gib nicht auf, bis du Antworten hast. Lückenhafte Diagnosen können langfristig gefährlich sein.

Mein Appell an dich

Falls du dich selbst in einer ähnlichen Situation befindest, sei mutig. Deine Gesundheit verdient es, ernst genommen zu werden. Lasse dir nicht einreden, dass deine Beschwerden „normal“ sind, wenn du spürst, dass etwas nicht stimmt.

Wie es weitergeht? Der nächste Blog-Beitrag kommt am 26. Januar 2025 heraus.


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